Aktualisierter Klimaschutzplan 2022
Grundschule Moorflagen
Download: KSP_Grundschule Moorflagen 2022-09-29
Bewerbung für das Gütesiegel „Klimaschule“ 2023 – 2024
Erläuterungen zum aktualisierten Klimaschutzplan
Das Kollegium der Grundschule Moorflagen hat sich erneut einstimmig für die Bewerbung zur Wiedervergabe des Gütesiegels „Klimaschule“ ausgesprochen. Es ist selbstverständlich für uns, dass wir uns weiter im Umwelt- und Klimaschutz engagieren. Die KollegInnen haben sich bei einer Befragung im Mai 2020 und auch 21 sehr deutlich dafür ausgesprochen, dass das Thema Klimaschutz ihnen wichtig ist.
Leider konnten wir in den vergangenen zwei Jahren nicht wie gewohnt arbeiten. Durch die mit der Coronapandemie verbundenen Einschränkungen, konnten wir kaum eine von unseren gewohnten Informationsveranstaltungen durchführen, es gab keine Gartentage mit Eltern und SuS, keine Tage der offenen Tür, keine Kinderkonferenzen, keine Arbeit im Umweltclub und auch keine „Showtime“ der gesamten Schulgemeinschaft vor den Ferien. Dadurch fehlten uns die gewohnten Wege, die Kinder und auch die Eltern über unsere Arbeit im Bereich Klimaschutz zu informieren. Eine regelmäßige Information wurde in dieser Zeit über die Klassenlehrkräfte und die Schulleitung vorgenommen. Aber unsere Vorhaben und Aktivitäten waren deutlich reduziert. Viele übliche Aktivitäten mussten ohne Eltern und SuS durchgeführt werden, wie zum Beispiel der Gartentag 2020 und 2021, bei dem wir als Kollegium nur mit den Profis und zwei unserer Baumschnittexperteneltern arbeiteten. Ebenso haben wir statt mit den Kindern Pflanzen vorzuziehen und auszusäen, mit freiwilligen KollegInnen in unserer Freizeit die Beete im Frühjahr vorbereitet und Saat ausgebracht.
Seit Februar 2020 hat sich der Umweltclub nicht mehr getroffen. Alle Wahlpflichtkurse waren bis zum Sommer 2022 ausgesetzt. Unsere für 2020 und dann für 2021 geplante Umweltwoche im September musste ebenfalls abgesagt werden.
Aber nach den Sommerferien 2022 haben die Kinder nun wieder Wahlpflichtkurse wählen können. Und wir haben zwei Gruppen eingerichtet, die parallel und gemeinsam im Umweltclub arbeiten, um zum einen mehr Kinder pro Halbjahr zu erreichen (28 statt 14) und zum anderen eine Möglichkeit zu finden, die Energierundgänge für Energie4 durchführen zu können. Wir wollen erproben, ob diese Unterrichtskonstellation die Durchführung der Energierundgänge besser möglich machen wird.
Im Frühjahr 2022 haben wir die Energierundgänge nur mit großem Einsatz der SuS und Klimaschutzbeauftragten in den Pausen oder nach Unterrichtsschluss durchführen können. Das war sehr anstrengend und dauerhaft nicht tragfähig.
Im Herbst 2020 haben wir erneut enttäuscht zur Kenntnis genommen, dass wir keine Prämie für unsere Bemühungen im Bereich Energiesparen erhalten haben. Das haben wir ausführlich in der Bewerbung für das Klimaschutzsiegel 2020 beschrieben.
Im Gegensatz dazu haben wir uns 2021 sehr über die Auszahlung einer Prämie durch das neue Anreizprogramm Energie4 gefreut. Dort wird unsere umfangreiche pädagogische Arbeit stärker gewürdigt und belohnt.
Da wir keine Sondermittelzahlungen im Jahr 2020 und 2021 erhalten haben und viele schulische Aktivitäten nur eingeschränkt möglich waren, haben wir unser Hauptaugenmerk auf die Umsetzung aller geforderten Maßnahmen des Energie4 Programms gelegt. Außerdem haben uns die zweimalige Teilnahme an „HH räumt auf“ in einem Schuljahr und die jährliche Teilnahme an der dreiwöchigen Aktion „zu Fuß zur Schule“ – mit viel Hilfe durch Eltern – und die Planung und Durchsetzung einer Umwelt- und Klimaschutzwoche im September 2022 sehr gefordert und uns keinen Spielraum für weitere Aktivitäten gelassen. So haben wir nur wenige neue Klimaschutzmaßnahmen eingeführt, weil es uns unter den gegebenen Umständen schon sehr herausgefordert hat, die bisherigen Maßnahmen alle weiter durchzuführen.
Handlungsfeld Wärme
Einsparungen im Handlungsfeld Wärme zu bewirken, bereitet uns die größten Schwierigkeiten. Das ist gerade im Moment von höchster Wichtigkeit, aber wie schon in den Jahren zuvor, stoßen wir aufgrund von baulichen Gegebenheiten und technischen Vorgaben (W13) dabei an Grenzen.
Inzwischen haben wir für alle Räume eine Co2 Ampel angeschafft (W12). Sie hilft uns dabei zu sehen, wann wieder gelüftet werden muss.
Da aber die Vorrichtungen in unserer Schule für das korrekte Stoßlüften nur unzureichend sind, zeigt die Co2 Ampel erst nach einer sehr langen Zeitspanne eine bessere Raumluft an. Wir können die Fenster nicht an zwei Raumseiten für Durchzug öffnen. Zum Lüften stehen nur Fensterklappen am oberen Ende der Fenster zur Verfügung. Das führt leider dazu, dass diese häufig sehr lange aufstehen. Der Luftaustausch funktioniert nicht gut, gleichzeitig kühlen aber die Räume aus und die Heizung springt wieder an (Fühler – computergesteuert).
Zudem hat das viele Lüften während der vergangenen zwei Jahre sicherlich nicht für eine bessere Energiebilanz im Bereich Heizenergie geführt.
Ein weiteres Problem in diesem Handlungsfeld ist, dass die Kinder der Vorschulklasssen und die Erstklässler häufig die Außentüren und die Toilettentüren nicht selbstständig öffnen können. Der Keil, der während der Coronazeit genutzt wurde, damit möglichst wenig Kinderhände die Türen anfassen, findet so weitere Anwendung. Es ist ein für uns scheinbar unlösbares Problem, da die Kinder körperlich zu schwach sind, die schweren Türen leicht zu öffnen. Daher kommen meistens an vielen Türen Keile zum Einsatz, um die Türen während der Schuleingangsphase, während der Pausen oder auch am Nachmittag ständig geöffnet zu halten. Die Toilettentüren werden in der Regel überall permanent offengehalten, so dass z.B. die Schulflure aus den Toilettenräumen mitgeheizt werden. Die Schulflure wiederum kühlen durch die langen geöffneten Außentüren aus. Mit Beginn der niedrigeren Außentemperaturen achten wir nun wieder vermehrt auf das Schließen der Türen. Aber wir begegnen häufig auch unwissenden und gestressten KollegInnen, die meinen, darauf nicht auch noch achten zu können. Es wird uns weiter ein großes Anliegen sein, auf die KollegInnen einzuwirken und zumindest das Schließen der Außentüren zu erreichen.
Ab Mitte November werden wir mit dem Energieteam (Kinder aus den Umweltclubs), wieder den Energierundgang vornehmen und dann mit dem Kollegium, einzelnen KollegInnen und auch dem Hausmeister über Temperaturreduzierungen und individuelle Absprachen in einzelnen Räumen (W11) sprechen.
Handlungsfeld Strom
Ein Großteil, der im Handlungsfeld Strom aufgeführten Maßnahmen zur Reduzierung des Stromverbrauchs konnte, weiterhin umgesetzt werden. Beispielsweise sind alle Computer schon lange an Steckdosenleisten angeschlossen, so dass Standby-Verbräuche vermieden werden (S7). Außerdem haben wir für die neu installierten Smartboards die Ausschalttaste (den Geheimschalter) kennengelernt und den KollegInnen beigebracht, diesen auch zu benutzen (W16). In den Klassen achtet außerdem der Mediendienst darauf, dass der Schalter benutzt und Strom gespart wird.
Ebenso werden für die Musikanlagen regelmäßig neue schaltbare Steckdosen angeschafft, damit auch hier Stromenergie eingespart werden kann.
Das Bewusstsein des Kollegiums für das Stromsparen ist gestiegen und so funktioniert es in der Regel gut, dass die Computer im Teamraum spätestens um 16 Uhr heruntergefahren werden, um einen Dauerstandbybetrieb zu vermeiden. Leider haben wir für unsere Kopierer keine Lösung gefunden, um auch dort Strom zu sparen. Daher haben wir die Maßnahme aus unserem aktualisierten Klimaschutzplan gestrichen.
Die Klimaschutzbeauftragten der Schule haben vor den Ferien A4-Erinnerungsnotizen in den Klassenräumen angebracht. Durch diese werden die KollegInnen daran erinnert, welche Geräte (z.B. Computer, Smartboard, Radio, Kühlschränke etc.) vor den Ferien noch ausgeschaltet werden sollen. Mit Hilfe dieser Maßnahme (S17) erhoffen wir uns einen weiteren kleinen Beitrag zum Stromsparen zu leisten.
Handlungsfeld Abfall
In der letzten Septemberwoche 2022 findet unsere Umweltprojektwoche „Rund um den Müll – Einfälle statt Abfälle“ statt. Im Mittelpunkt der Woche steht das Thema Müll und Müllvermeidung. Jede Klasse der Schule arbeitet an einem vorgeschlagenem, aber selbstgewähltem Projekt und erarbeitet ein Produkt, dass in einer „Showtime“ nach der Projektwoche vorgestellt wird. So entsteht z.B. ein Müllmahnmal für unseren Schulhof, aus altem Papier wird Neues produziert. Zudem werden aus alten Zeitungspapieren und Eierkartons Spielsteine für den Schulhof hergestellt. Viele Klassen besuchen außerschulische Lernorte wie z.B. Recyclinghöfe, den Energieberg oder nehmen an der Aktion „De Fleetekieker“ teil, bei der sie Müll aus der Alster sammeln. Unser Musiklehrer studiert mit den Kindern der zweiten Klassen ein neues Müll Lied für den „Müll-wegbringe-Ruf“ (A7) ein. Eine Klasse beschäftigt sich mit dem Thema Upcycling und eine andere besucht einen Unverpacktladen und bereitet danach ein Gericht mit den gekauften Lebensmitteln zu.
Mit dieser besonderen Woche möchten wir den KollegInnen zum einen das erwünschte Mehr an Unterrichtszeit für Umweltthemen geben, mal etwas Bleibendes für die Schule erschaffen und den KollegInnen die Möglichkeit geben, mal wieder etwas auszuprobieren, z.B. beim Upcycling oder beim Papierschöpfen, so dass sie sich ermutigt fühlen, es auch mal innerhalb einer „normalen“ Unterrichtseinheit durchzuführen.
Des Weiteren haben wir an unserer Schule eine Müllsammelliste etabliert. Jede Woche ist eine andere Klasse dran den Müll auf dem Schulhof einzusammeln. Mit Eimern und Greifzangen gehen die Kinder der jeweiligen Klasse in der Pause los, um das Schulgelände von Abfall zu befreien. Am Ende der Woche werden die Eimer und Greifzangen der Klasse vor die Tür gestellt, die in der nächsten Woche mit dem Müllsammeln an der Reihe ist.
Seit mehr als 17 Jahren wird der Müll in der Schule getrennt, in den Klassen sind Ämter eingerichtet, die die Mülltrennung überprüfen und den Abfall entsorgen. Beim gemeinsamen Frühstück in den Klassen wird auf gesunde Frühstückszutaten geachtet und mit der Benutzung von wiederverwendbaren Brotdosen und Trinkflaschen zusätzlicher Müll vermieden (A1).
In der Umwelt- und Klimaschutzwoche ging es besonders darum das Bewusstsein für die Abfallvermeidung zu schärfen und zu erproben, ob Dinge anders weiterverwendet, repariert oder erneut verwendet werden können.
Alle unsere aufgeführten Maßnahmen aus dem Handlungsfeld Abfall des Klimaschutzplans werden laufend umgesetzt und beibehalten (A1, 2, 3, 4). Abfallvermeidung und damit die Reduzierung unserer Müllmenge ist weiterhin die Grundlage unseres Handelns auf diesem Gebiet.
Handlungsfeld Beschaffung
Wir müssen noch einen sparsameren Umgang mit Papier pflegen, da die Liefermengen, – wege eingeschränkt sind und es momentan schwierig ist, zum Beispiel Zeichenpapier nachzubestellen.
Wir benutzen zu 100% Recyclingpapier beim Kopieren. Immer wenn möglich sind die KollegInnen angehalten eine doppelseitige Verwendung des Papiers vorzunehmen. Außerdem werden Fehlkopien gesammelt und als Schmierpapier für Notizen und das Malen der Kinder in den Klassen genutzt.
Eine erste und zwei dritte Klassen haben während der Umweltprojektwoche Papier geschöpft (B3).
Handlungsfeld Ernährung
Innerhalb der Klassen kontrollieren die Klassenlehrkräfte regelmäßig die Brotdosen und thematisieren immer wieder den Zusammenhang zwischen einem gesunden Frühstück und Klimaschutz. Das Handlungsfeld Ernährung nimmt bei uns einen großen Raum ein, wie anschaulich in der Bewerbung für das Klimaschulsiegel 2020 beschrieben.
Auch in diesem Schuljahr werden wir zum Ende des Schuljahres noch einen einzelnen Umwelttag zum Thema „Klimafrühstück“ durchführen.
Eine neue Kollegin bietet momentan auch wieder im Rahmen der Wahlpflichtkurse einen Kurs: „Kleine Snacks zubereiten“ an.
Der lebenspraktische Unterricht bereitet den Grundschülern viel Freude. Viele Kinder haben inzwischen ein Bewusstsein für saisonale Lebensmittel und ein „Zuviel“ an Verpackungsmaterialien entwickelt und zunehmend wird auch der hohe Fleischkonsum kritisch hinterfragt.
Wir haben unseren seit vielen Jahren stattfindenden Gartentag in den Maßnahmenkatalog des letzten Klimaschutzplanes mit aufgenommen, da die Gestaltung des Schulgeländes und die Pflege des Schulgartens einen großen Aufwand erforderlich machen. Der Gartentag findet jährlich am ersten Samstag nach den Herbstferien mit allen KollegInnen, Eltern und SchülerInnen statt. Dort arbeiten wir unter professioneller Anleitung auch daran, langfristig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, indem wir mit den Kindern und Eltern gemeinsam gärtnern und den Teilnehmern vermitteln, wieviel Arbeit und Wissen dazugehört Lebensmittel anzubauen und wie klimaförderlich es sein kann, sich mit selbst produzierten Lebensmitteln zu ernähren. Ernährungsgewohnheiten ändern sich nur langsam und mit vielen unserer Maßnahmen werden den Kindern die vielseitigen positiven Aspekte eines klimafreundlichen Essens mit allen Sinnen und handlungsorientiert nah gebracht (E5-7).
Handlungsfeld Mobilität
Dieses Schuljahr hat unsere Schule mit in der Gruppe „Niendorf aktiv“ (ein Zusammenschluss von Menschen aus den benachbarten Baugenossenschaftswohnungen, in denen auch viele unserer SuS leben) für 21 Tage am Stadtradeln teilgenommen. Leider hat nur eine kleine Gruppe an KollegInnen des Vor- und Nachmittags, Eltern und SchülerInnen teilgenommen.
Der Großteil unserer Schülerschaft hat kurze Schulwege, so dass kaum Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Auf Wunsch der Eltern nehmen wir nun nicht mehr nur alle zwei Jahre, sondern jedes Jahr an der Aktion „zu Fuß zur Schule teil“. Mit Hilfe der Elternunterstützung können wir das leisten. Außerdem wird das Thema in den 1. Klassen innerhalb der Mobilitätserziehung immer wieder aufgegriffen. Durch die damit verbundene Sensibilisierung für klimaschonende Fortbewegung ist auch die Zahl derjenigen gesunken, die mit dem Auto gebracht werden (M1, 3). Zunehmend finden sich auch mehr Lehrkräfte und weitere Mitarbeiter, die auf die Fahrt mit dem Auto verzichten und die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad nutzen, um zur Arbeit zu gelangen.
Im Rahmen dieser dreiwöchigen Aktion haben wir für den letzten Tag vor den Herbstferien, den 07.10.22, einen Aktionstag mit dem Motto „Mobil sein – sich bewegen“ organisiert. An diesem Tag bietet jede Klasse eine Bewegungsstation auf dem Schulhof an. Es wird z.B. eine Station zum Dreibeinlauf, einen Barfußparcour und eine Station für das Rollerfahren geben. Zudem besucht uns unserer Schulpolizistin, die den Spielanhänger der Polizeidirektion mit Fahrgeräten und Verkehrszeichen mitbringt.
Ausblick und Schlussbemerkung
Möglicherweise ergeben sich weitere Energiesparprojekte aus den weiteren Umbau- und Sanierungsmaßnahmen in den nächsten Jahren – wir hoffen nach wie vor auf eine Photovoltaikanlage und die Trennung der Heizkreisläufe durch den Einbau von Pumpen. Sehr gern würden wir auch unsere Umwelt- und Klimaschutzbemühungen durch eine Fassaden- oder Dachbegrünung nach außen noch sichtbarer machen.
Alle bisherigen pädagogischen Maßnahmen werden wieder aufgegriffen und weitergeführt. Neuerungen und Aktionsfelder ergeben sich aus der veränderten Schulsituation, so dass wir uns weiterhin mit Klimaschutzmaßnahmen auf dem Gebiet der Ernährung und praktischen Tätigkeiten auf dem Schulgelände (weiterer Ausbau eines naturnahen Gartens, Artenvielfalt anregen, Bienenprojekt ausbauen) auseinandersetzen werden.
Abschließend ist zu bemerken, dass wir uns um die Wiedervergabe des Gütesiegels Klimaschule bewerben, um auf dem Weg des achtsamen Umgangs mit unserer Umwelt – wie es in unserem Leitbild angegeben ist – weiterzugehen und den Kindern zu vermitteln, dass wir alle Beiträge für positive Veränderungen leisten und Klimaschutz betreiben können.