Grundschule mit Vorschulklassen
 
Naturnahe Schulgeländegestaltung

Naturnahe Schulgeländegestaltung

Wir möchten unser großes Schulgelände langfristig in einen Ort mit heimischer Artenvielfalt und mehr Naturbegegnungsmöglichkeiten für unsere Schülerinnen und Schüler umwandeln.

Dazu haben wir in einem ersten Schritt geplant, eine Blühwiese auf einem unbenutzten Rasenstück anzulegen. Durch die Anlage einer Blühwiese im Eingangsbereich wird schon das Ankommen in der Schule sehr viel freundlicher und motivierender sein. Gleichzeitig schaffen wir durch die Anpflanzung vieler unterschiedlicher heimischer Arten mehr Vielfalt und locken Insekten und weitere Kleintiere an, die für das Ökosystem wichtig sind.

An zwei Tagen im Frühjahr haben wir mit vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern aus unserer Schulgemeinschaft (Kindern, Eltern, MitarbeiterInnen des Vor- u. Nachmittags) und der professionellen Hilfe eines Fachbetriebes (Biotop) die Blühwiese angelegt, unseren Weidendom saniert und ein ökologisch weniger wertvolles Ziergräserbeet zu einem Beet mit Naturstauden verändert, das mit standortgerechten Stauden insektenfreundlicher gestaltet wurde.

Diese zusätzlichen Aktivitäten und der große Einsatz mancher Eltern und KollegInnen in ihrer Freizeit sind den Gedanken geschuldet, dass wir mit diesem Einsatz unsere bisherige Arbeit noch weiter voranbringen. In den vergangen 15 Jahren gab es jedes Jahr einen Gartentag im Herbst, an dem die Schulgemeinschaft an einem Samstagvormittag zusammenkommt, um das Schulgelände zu pflegen, die Hochbeete winterfest zu machen, unsere Obstbäume zu beschneiden und zum Abschluss mit einer Suppe belohnt wird.

Diese Tradition wird es auch weiterhin geben, nur haben wir jetzt zwei weitere Projekte in Angriff genommen, die wir schon lange verwirklichen wollten, aber es aufgrund der großen Belastung im Alltag nicht noch zusätzlich schaffen konnten. Nun ist endlich der nächste Schritt in Richtung eines naturnahen Schulgeländes vollzogen worden. Es hat uns viel Kraft, Zeit und leider auch viel Geld gekostet.

Dank der großzügigen Spende der Adalbert Zajadacz Stiftung und der BSB Fördermittel konnten wir das Projekt mit professioneller Hilfe umsetzen.

Zu Beginn sah es noch nicht nach so viel aus, obwohl in den Beeten, bzw. in dem Rasenstück so viel Arbeit steckte und so vieles dafür getan werden musste. Aber inzwischen blüht es wunderschön und beim Gang über den Schulhof bekommt man gute Laune beim Anblick des wunderschönen Wildstaudenbeets. Es ist eine bunte und artenreiche Pracht der vielfältig blühenden Wildblumen und -stauden angelegt worden. Vielen Dank an alle die mitgeholfen haben!

Mittel- bis langfristig wünschen wir uns, zusätzlich noch weitere einladende Schattenplätze und ein grünes Klassenzimmer anlegen und weitere Bewegungsanregungen durch eine Geländemodellierung umsetzen zu können. Dieses würde einen Gegensatz zur existierenden, ebenen und monotonen Rasen- und verdichteten Fläche darstellen und Gelegenheiten für weitere spielerische Naturbegegnungen bieten.

Wir möchten den Kindern positive Naturerfahrungen ermöglichen und mitgeben, so dass sie ihre unmittelbare Umgebung als schützen- und erhaltenswert betrachten.

„Man schützt nur, was man liebt, man liebt nur, was man kennt.“ (Konrad Lorenz)

Wir möchten dazu beitragen, dass mehr Arten wieder Lebensräume finden und innerhalb der Stadt mehr Biodiversität geschaffen wird. Damit ermöglichen wir unseren Schülerinnen und Schüler auch gleichzeitig wertvolle Naturerfahrungen, die sie zumeist – aus unterschiedlichen Gründen – nicht mehr machen.

Wir erhoffen uns schon von diesen ersten Schritten eine „Initialzündung“ für weitere mögliche Aktivitäten in der Zukunft zur Verwirklichung der oben genannten Ziele.

Die Kinder sollen am Vor- und auch am Nachmittag in einer naturnahen, anregungsreichen Umgebung spielen und arbeiten können, so dass Naturerleben und Naturwissen, z.B. im Sachunterricht oder im Umweltclub der Schule zusammenkommen.

Die angedachten Veränderungen und der damit verbundene persönliche Arbeitseinsatz vieler Menschen der Schulgemeinschaft werden sicherlich auch unmittelbar positive Auswirkungen auf das Miteinander in und außerhalb der Schule haben. Es wird für alle mehr zu sehen und zu erleben geben. Wir sehen dann unmittelbar, was wir durch unsere Gemeinschaftsaktion mit Eltern, KollegInnen und Kindern geschaffen und verändert haben.

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Unser Weg zu einem naturnahen Schulgelände.

Die Fotos zeigen einen Teil des Geländes im Februar 2025 vor den geplanten Maßnahmen.

Weidentunnel vor der Sanierung
Weidentunnel vor der Sanierung
Eingangsbereich – Anlage einer Blühwiese auf dem Rasenstreifen
Zukünftiges Wildstaudenbeet inmitten desSchulhofs.
Zukünftiges Wildstaudenbeet inmitten des Schulhofs.

Aus den Rasensoden Hügel anlegen, auf dem heimische Saat aus der Schulumgebung mit den Kindern im Spätsommer ausgebracht wird.

Bestandsflächen sollen noch mit weiteren heimischen Stauden versehen werden, die Insekten anlocken und zu mehr Artenvielfalt auf dem Schulhof führen.

Gartenaktion im Frühjahr an einem Wochenende

Kinder, Eltern und KollegInnen packen tatkräftig mit an. Die Stimmung ist gut, aber die Arbeit dauert doch immer länger als gedacht …. Blühwiese, Schattsaum und Wildstaudenbeet werden angelegt. Zwischen die vielen Ziergräser auf dem Schulhof sollen auch noch standortgerechte Stauden, die Insekten lieben, gepflanzt werden. Das ist schwere Arbeit.

Das Beet im Schatten aus den abgetragenen Rasensoden.

Das Beet im Schatten aus den abgetragenen Rasensoden.

Entstehung und Bewuchs jetzt im Juni. Die Kinder des Umweltclubs entfernen invasive Brombeeren und versuchen Pflanzen zu bestimmen.

Das Wildstaudenbeet nach vier Wochen

Hier sind Fotos vom Wildstaudenbeet nach vier Wochen zu sehen. Leider wurde vermutlich ungesiebter Oberboden mit vielerlei Wurzelunkräutern und Keimen eingebracht. Zudem fanden sich in der Erde nicht nur Samen von Wildkräutern, sondern auch eine große Menge Tiefwurzler. Außerdem wurden die alten Wurzelunkräuter nicht ausreichend entfernt, sondern nur sehr oberflächig abgeräumt. Besonders problematisch sind Wurzelunkräuter wie behaarte Segge, Quecke, Wermut und großer Löwenzahn, die erheblichen zusätzlichen Aufwand verursachen. Es handelte sich dabei nicht um Saatunkräuter, sondern um hartnäckige Wurzelunkräuter, die unsere Wildstaudenpflanzung stark beeinträchtigen.

Die 150 Wildstauden und weitere Wildstaudensaat wuchsen nicht so, wie sie es in einer vorgesehenen Kompost-Sandmischung getan hätten. Stattdessen konkurrieren die Pflanzen miteinander.

Auf unsere Bitte hin, kam vom Gartenbauunternehmen Biotop die verantwortliche Gärtnerin, da wir den Eindruck hatten, dass dort nicht die Pflanzen wachsen, die wir gepflanzt und ausgesät hatten, sondern jede Menge Kraut sich dort breitmachte, welches wir an dieser Stelle nicht haben wollten. Einige KollegInnen haben gemeinsam mit ihr Hand angelegt und versucht, die Wildunkräuter zu entfernen. Die Arbeit gestaltete sich aber für uns Ungeübte mit den Kindern als nicht, in angemessener Zeit, durchführbar. Nachdem wir schon freiwillig einen ganzen Samstag (30 Erwachsene und 15 Kinder von 9 bis 15 Uhr) mit unseren zwei Projekten verbracht haben, waren wir vom Ergebnis unseres großen freiwilligen Einsatzes mehr als enttäuscht. Wir haben das Gartenbauunternehmen erneut beauftragen müssen, uns zu helfen, so dass die Wildstauden nicht mit anderen Pflanzen um Wasser und Platz konkurrieren müssen und besser wachsen können. Nach einem weiteren Arbeitseinsatz der Profis wachsen die Stauden jetzt und es wird langsam bunt …

Die Himbeeren, Johannis-und Stachelbeeren sind reif. In den Pausen wird genascht. Ein Teil der Hochbeete im April – frische Saat ist ausgesät. Es ist trocken und heiß und wir müssen gießen, gießen, gießen.

Gartentag im November 2024 – damit es im nächsten Jahr wieder blüht …

Nächster Gartentag: 11.10.25